Erster öffentlicher Defibrillator in Heigenbrücken-Jakobsthal

29.11.2017
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ist schnelle Hilfe gefordert. Damit auch Bürgerinnen und Bürger in einem solchen Fall bestmögliche Hilfe leisten können, steht nun am Feuerwehrgerätehaus in Jakobsthal ein öffentlicher „Automatisierter Externer Defibrillator“ (AED) zur Verfügung.

Heigenbrücken-Jakobsthal. Am Montag, den 27.11.2017 fand im Dorfgemeinschaftshaus Jakobsthal eine Infoveranstaltung zum neu beschafften „Automatisierten Externen Defibrillator“ (AED) statt. Der Einladung durch die Gemeindeverwaltung Heigenbrücken und die Freiwillige Feuerwehr Jakobsthal, folgten 24 Bürgerinnen und Bürger, sowie zwölf Mitglieder der Feuerwehr. Nach einer kurzen Begrüßung übergab Kommandant Andreas Kerber das Wort an Patrick Pfister und sein drei köpfiges Team der First Responder Heigenbrücken. In seinem Vortrag berichtete der hauptamtliche Rettungsassistent, dass sich die AED-Geräte mittlerweile an vielen Stellen finden. So beispielsweise in vielen Bahnhöfen und Behörden. Bricht eine Person zusammen, kann der AED von jedem Laien genutzt werden, um festzustellen, ob es sich um eine lebensbedrohliche Herz-Erkrankung handelt. In den meisten Fällen sind Herzrhythmusstörungen Ursache für den plötzlichen Herztod. Diese können zu einem sogenannten Kammerflimmern führen. Da sich das Herz nicht mehr kontrolliert zusammenzieht, wird kein Blut mehr durch den Körper gepumpt. Der Kreislauf steht still. Mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance. Wenn nach 10 Minuten der Rettungsdienst eintrifft, ist es in den meisten Fällen zu spät. Gerade in ländlichen Gebieten, wie Heigenbrücken oder Jakobsthal sei der Rettungsdienst erst nach 10 bis 13 Minuten am Einsatzort. Zeit, die beim plötzlichen Herzstillstand nicht zur Verfügung stehe, erklärte der Leiter der First Responder Gruppe. Innerhalb von 3 Minuten stehen die Chancen noch gut, bis 5 Minuten noch ordentlich, ab 10 Minuten stehen die Überlebenschancen bei 0 Prozent, erklärte Pfister. Nach seinem informativen Vortrag, in dem auch die Funktionsweise des AED erklärt wurde (siehe Hintergrund), konnten die Anwesenden an drei Stationen mit verschiedenen Übungspuppen die Reanimation mit und ohne Hilde eines Defibrillators trainieren.

Zum Schluss bedankte sich Kommandant Andreas Kerber bei Patrick Pfister, Kevin Ritter, Michel Kerber und Nina Dehniger für die Durchführung der Infoveranstaltung und verabschiedete die Bürgerinnen und Bürger, in der Hoffnung, dass der neue Defibrillator nie zum Einsatz kommen wird. Text und Bilder Fabio Franz, Öffentlichkeitsarbeit FFW Jakobsthal

 

Wie funktioniert ein AED?

Nach dem Einschalten des LIFEPAK 1000, fordert das Gerät den Nutzer auf, die Elektroden am Patienten anzubringen. Das Gerät schreibt ein EKG und prüft, ob eine solche Herz-Rhythmus-Erkrankung vorliegt. Nach der Analyse des EKGs trifft der AED eine Entscheidung. Liegt ein bestimmter Befund vor, empfiehlt das Gerät die Defibrillation. Die Entladung erfolgt per Knopfdruck durch den Erst-Helfer. Sollte kein defibrillationswürdiger Befund vorliegen, so gibt das Gerät die Anweisung, dass man die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen soll.